“Tropenholz” aus Europa
Lärche, Douglasie, Thermoholz, WPC und noch viele andere Arten von Terrassendielen werden auf dem Holzmarkt angeboten. Seit einiger Zeit auch chemisch veränderte Hölzer aus Europa welche, so zumindest die Aussagen der Hersteller, Qualitäten wie Tropenhölzer haben. Thermisch behandeltes Holz ist seit ca. 10 Jahren auf dem Markt. Die Hölzer werden mit Wasserdampf und Heißluft auf etwa 200°C erhitzt und die Zellwände verändern sich in ihrer chemischen Struktur. Das Holz wird weniger Anfällig für Pilze und Insekten. Ob bei dem Energieeinsatz die CO2-Bilanz einheimischer Hölzer dann noch positiv ist wäre zu untersuchen. In jüngster Zeit verucht man die für den Pilzbefall verantwortlichen Hydroxylgruppen (OH-Gruppen) chemisch zu verändern. Dazu werden verschiedene Verfahren mit unterschiedlichen Chemikalien angewendet.
Essigsäureanhydrid seit langem genutzt
Eine Möglichkeit der chemischen Holzveredelung ist die Verwendung von Essigsäureanhydrid, welches schon seit langem in verschieden großteschnischen Verfahren genutzt wird. Die veränderten Hölzer konnen dann unter Umständen leich nach Essig riechen. Hölzer dieser Art werden von der holländischen Firma Titan Wood angeboten und in Deutschlanbd von der Bremer Firmengruppe Roggemann vermarktet.
Belmadur von BASF
Eine Andere zur Zeit genutze Methode Holz beständiger zu machen ist die Verwendung von Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff (DMDHEU). Diese Chemikalie wird von BASF unter dem Namen Belmadur vermarktet und seit langem zur Pflegeleicht- und Knitterfreibehandlung von Baumwoll- und Baumwollpolyestergeweben eingesetzt. Dieses Verfahren wird unter anderem beim fränkischen Holzunternehmen Münchinger und der Becker KG in Brakel eingesetzt.
Einsatz von Furfurylalkohol
Eine hier vorgestellte Dritte Variante ist der Einsatz von Furfurylalkohol, ein Nebenprodukt bei der Verarbeitung von Zuckerrohr oder anderer Biomasse. Es ist bekannt unter dem Namen Kebony. Passend zum derzeitigen Modetrend färbt es das Holz sehr dunkel. Hölzer welche mit diesem Verfahren verändert werden, werden von der norweegischen Firma Kebony AS angeboten. Der Fensterhersteller Menck aus Hamburg testet gerade wie sich das norwegische “Tropenholz” mit deutschen Fensterkonstruktionen verträgt.
Klassische Hölzer oder neue Produkte
Ob man nun die klassischen Hölzer für Terrassen verwendet oder doch den neuen Produkten den Vorzug gibt muss jeder für sich entscheiden. Die Hersteller versichern jedenfalls die Unbedenklichkeit der Produkte. Aber durch die Behandlung wird das Holz auch spöder und brüchiger. Auch gilt die zum Beispiel von Kebony AS gewärte Garantie, je nach Produkt, von 20 – 40 Jahren, nur bei fachgerechter Verarbeitung nach Herstellerangaben. Längsschitte sind nicht erlaubt und alle schnuttkanten sind zu beschichten. Das verlangt nach einer exakten Vorplanung durch das Handwerk. Über die CO2-Bilanz oder die verwendeten chemischen Stoffe kann man sich informieren, z.B. in der Stoffdatenbank GETIS des Instituts für Arbeitsschutz (IFA) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).